DER  DÜPPELSREUTER

Am hellen Mittag zeigte sich zwischen Opherten und Kalrath der Düppelsreuter, gepanzert, und mit geschlossenem Visier auf dem Kopf. Er ritt auf einem großen Schimmel. Auch auf dem Weg nach Ameln hat man ihn schon mittags und abends gesehen. Bemerkenswert und abweichend von anderen Sagen ist in unserer Erzählung das Erscheinen des Reiters um Mittag.

Erklärung: Die Sage von einem Schimmelreiter ist in fast allen Gegenden Deutschlands zu finden. Das weiße Ross ist in den Vorstellungen des Wodans und des wilden Jägers vorhanden. Bei unseren Vorfahren gab es vorwiegend Pferdeopfer. Die vielen Pferde ohne Kopf, die uns in Rittersa­gen begegnen, erklären sich daraus, das ihr Haupt nach dem Opfer vor dem Tempel aufgesteckt wurde. Seitdem das Christentum die Götter zu Dämonen erklärte, wurde das Wodanspferd das Ross des Teufels. Nicht nur Rappen, sondern Schimmel, die sogar den Lichtgöttern geweiht waren, er­schienen jetzt in Volkssagen als Teufelsspuk. Wer den Düppelsreuter sah, lebte nicht mehr lange. In anderen Gegenden stößt der Reiter mit seinem Kopf gegen die Haustür und kündigt dadurch den baldigen Tod eines Hausbewohners an. Es erscheint mancherorts sogar ein Ross als Träger des Todes, der den Entseelten als Beute auf seinem Rücken

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