DIE RÖMERZEIT 50 V. CHR. BIS CA. 400 N. CHR.
Kalrath gehörte bis zur Neugliederung (1972) zur Gemeinde Rödingen. In seinem Aufsatz "Römisches aus der Bürgermeisterei Rödingen" von Herrn Lehrer Linden (im Bürgermeistereibericht von 1926) berichtet dieser von vier römischen Siedlungen in der Nähe von Kalrath.
Siedlung 1: Lage: 450 Meter einwärts vom Nordausgange des Dorfes Kalrath nach Osten führenden Feldwege an dessen nördlicher Seite. Ausdehnung und Funde: Die Trümmer liegen nicht wie üblich dicht beisammen, sondern auf einer großen Fläche verstreut. Hauptsächlich Ziegelreste liegen auf der Oberfläche umher, Gefäßscherben waren nicht zu sehen.
Siedlung 2: Lage: Auf der nördlichen Seite der Straße Kalrath-Ameln im Felde da, wo eine Linie Titzer Mühle-Kirchtum Rödingen die Straße schneidet. Der größte Teil der Trümmer liegt in der Titzer Gemarkung. Ausdehnung: Diese ist sehr beträchtlich und beträgt etwa 185 Meter von Westen nach Osten und 170 Meter von Süden nach Norden. Funde: Sie sind sehr reichhaltig: Ziegelbruchstücke in großer Zahl, Gefäßscherben aller Art.
Siedlung 3: Lage: Im Felde zwischen Ameln, Kalrath, Rödingen schneidet sich eine Linie: Schornstein der Zuckerfabrik Ameln - (frühere Kapelle des Krankenhauses Rödingen) mit einer anderen: Mühle Titz-Gehöft Karlmannserde. An den Schnittpunkten liegen die Trümmer. Auch diese Siedlung liegt nur zum Teil im Rödinger Gebiet. Das meiste befindet sich in der Titzer Gemarkung. Funde: ein vollständiger Ziegel mit Wülsten, fast unbeschädigt. Zahlreiche Sandsteinbruchstücke, z. T. von recht beträchtlicher Größe. Beim Pflügen muß die Pflugschar hochgehoben werden, da Mauerreste anscheinend dicht unter der Erde liegen.
Siedlung 4: Lage: Etwa 150 Meter am südlichen Ausgange Kalraths, 100 Meter östlich vom Wege Kalrath-Rödingen, direkt östlich an dem früheren Leichenwege. Funde: Ziegelsteine liegen auf der Oberfläche. Ein Ziegel war fast unbeschädigt.
Heute sind wir froh, daß es früher Menschen gab, die ihre Beobachtungen niederschrieben, denn wo könnten wir nach weiteren 60 Jahren auf den Feldern noch gut erhaltene römische Ziegelsteine finden, da jeder (mit Recht) darauf bedacht ist, seinen Acker von Steinen freizuhalten.

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