GUT PALMESHOLZ
Es ist unbekannt, wann das Kloster Ellen (Praemonstratenserinnen) in den Besitz des letzten Inhabers Mathias, Ritter zu Palmesholz gekommen ist (Notiz eines Stiftungsverzeichnisses im betreffenden Kloster ohne Jahreszahl). Das Kloster beruft sich auf Pachtzettel aus den Jahren 1376 und 1542, daß der Hof vor 1609 in seinem Besitze war.
Der älteste Pachtbrief stammt aus dem jähre 1492, in dem die "ehrwürdige Meisterin des Praemonstratenser-Klosters Ellen, Katharina von Slendershayn", ihren Hof zu "Palmeshultz" mit Äckern, Haus und Scheunen an die Eheleute Hermann Flaten verpachtet. Als weitere Pächter folgen:
• 1516 die Eheleute Dreß und Drutges van Brockendorff,
• 1570 Christian und Maria Frisch,
• 1639 Goddard Cornen und Anna, geb. Krosch,
• 1649 Mathias Cloedt und Elisabeth, geb. Schultheiss,
1667 Anton Middel.
Von Anton Middel stammen erste Aufzeichnungen darüber, daß der Hof, Garten, Bongart (Graswiese) hinter geschlossenen Hecken lagen und alles zusammen 358 Morgen groß war. Haus und Hofgebäude waren nicht aufgeführt. Im Liegebuch von 1745 stand die Gesamtfläche von Hofgebäude, Garten, Weiden und Äckern ca. 397 Morgen groß Eine weitere Aufzeichnung ist für uns aufschlußreich: "Bettenhoven und Oberembt kommen auch allda mit prozehsion, bekommen aber nichts". Die Fronleichnamsprozession von Bettenhoven zog bis zur Pfarrerhebung von Kalrath (1894) bis zum Dorfe Kalrath und hat anscheinend auf diesem Wege Palmesholz berührt. Da Anton Middel mit den Pachtzahlungen säumig geblieben sein mag, schien er den Hof verlassen zu haben; denn im Taufbuch der Pfarre Bettenhoven stehen 1688 die Eheleute Michael Segers und Agnes, geb. Leonardi als Pächter, und 1714 Engelbert Joppen und Maria Agnes, geb. Segers.
Alle Pachtverträge stellen dem jeweiligen Pächter vom Ritterhof Palmesholz zur Aufgabe, für den Landesherren das ganze Jahr über eine Dienstkarre mit 2 Pferden und einem Knecht bereitzuhalten.
1745 waren Johannes Jakob Wirth und Clara, geb. Krifft, Pächter daselbst.
Letzter Pächter auf Palmesholz ist Josef Melier von Kalrath im Jahre 1822. Unter frz. Herrschaft wurde der Hof wie alle Klostergüter zum Staatsgut erklärt und an 15 Invaliden als Invalidenheim verschenkt. Das Land wurde von ihnen parzelliert und bearbeitet (aus dieser Zeit existiert ein Lageplan des Hofes).
Etwa um 1825 wurde der Hof als Domänengut parzellenweise verkauft. Die größten Feldstücke wurden vom Bettenhovener Hof und dem Siegburger Hof erworben. Die Gebäude wurden abgebrochen. Nur ein Feldkreuz steht an der Stelle zwischen Rödingen, Bettenhoven, Troisdorf und Kalrath mit der Inschrift: "Nimm Dein Kreuz auf Dich! Zur Ehre des Gekreuzigten erpalmesholzrichtet von P.A. Brewer und M. Brewer, geb. Haupt, Cöln, den 1. May 1840".

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